News

Digital Manufacturing (DM): Die SAP-Lösung für Fertigungsbetriebe

Mit SAP Digital Manufacturing wurde ein Produkt geschaffen, dass sowohl von der Prozessindustrie als auch von der diskreten Fertigung für die Abbildung von Shopfloor-Prozessen verwendet werden kann. Der Hauptfokus von SAP DM liegt in der Unterstützung des Operators bei seinen täglichen Aufgaben im Zusammenhang mit dem Shopfloor-Management. Doch was bedeutet das nun eigentlich? Digital Manufacturing ist ein Ansatz, um mit moderner Technologie wie künstlicher Intelligenz oder Big Data Analytics den gesamten Fertigungsprozess zu digitalisieren und in weiterer Folge natürlich auch zu optimieren. Ziel des Digital Manufacturing ist es, die Effizienz im Betrieb zu steigern und damit einhergehend die Kosten zu senken.

Ablauf eines Shopfloor-Prozesses

Der Shopfloor-Prozess beschreibt alle Schritte, die nötig sind, um Rohstoffe in fertige Produkte umzuwandeln. Grob lässt sich folgender Ablauf skizzieren:
1
Produktionsplanung
Diese beschäftigt sich damit, welcher Auftrag zu welchem Zeitpunkt von welchen Ressourcen (Maschinen und/oder Mitarbeiter:innen) produziert werden soll.
2
Personalplanung
Darauf aufbauend kommt es schließlich zur Erstellung des Personal- bzw. Schichtplans, um herauszufinden, wie viel Personal für die Fertigung benötigt wird.
3
Produktion
Die verwendeten Maschinen sammeln beim Herstellungsprozess wichtige Echtzeit-Daten, die wertvolle Informationen für zukünftige Entscheidungen und Optimierungen liefern.
4
Qualitätskontrolle
Es muss sichergestellt werden, dass die produzierten Waren den Qualitätsstandards entsprechen.
5
Instandhaltung
Die Maschinen müssen laufend gewartet und repariert werden. Mit einer vorausschauenden Planung und der Vorhersage des Wartungsbedarfs können Ausfallzeiten und damit auch Kosten minimiert werden.
6
Dokumentation
Schließlich ist es auch notwendig, die Prozesse und Produktionsdaten nachvollziehbar und automatisiert zu dokumentieren, zu monitoren und zu reporten.

Die drei entscheidenden Komponenten von SAP

Mit der neuen cloudbasierten Lösung SAP DM können bedeutende Vorteile in der Prozessoptimierung erzielt werden:

1
SAP DMe
(Digital Manufacturing for Execution)
Damit organisieren und monitoren Sie alle Shopfloor-Prozesse – sowohl jene der diskreten Fertigung als auch jene der Prozessindustrie – nahezu in Echtzeit. Hierzu zählt auch die lückenlose Rückverfolgung während der Fertigung: Welche Rohstoffe werden zu welchem Zeitpunkt in welcher Stückzahl eingesetzt? Die Produktionsmaschinen liefern Echtzeit-Daten zur Produktion, die schließlich ausgewertet werden können. Bei Bedarf werden auf Basis dieser Ist-Daten Folgeaktivitäten gesetzt.
2
SAP DMi
(Digital Manufacturing for Insights)
Mit diesem Modul lassen sich Produktionsdaten umfassend und übersichtlich darstellen, organisieren und analysieren. Mit der SAP Analytics Cloud Embedded Edition können einfache Reports auf Shopfloor-Ebene erstellt werden. Die Dashboards sind individuell einstellbar und parametrisierbar. Darüber hinaus gibt es vorgefertigte Reports, die seitens SAP zur Verfügung gestellt werden.
3
SAP REO
(Resource Orchestration)
Hier findet die Schichtplanung für Ihre Mitarbeiter:innen statt. Basis dafür stellen alle vorab im ERP-System geplanten Aufträge dar, anhand welcher die Personalplanung, Werkzeugplanung und Ressourcenplanung auf Tages- bzw. Schichtebene durchgeführt werden können. Schichtleiter:innen können damit auch auf den Ausfall von Maschinen oder Mitarbeiter:innen schnell und flexibel reagieren.

"Obwohl es sich bei SAP Digital Manufacturing um ein Cloud-Produkt handelt, kann dieses individuell erweitert werden. Dabei stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Erweiterung der Funktionalität zur Verfügung, wie die Entwicklung von Prozessautomatisierungen (direkt in der DM mittels NoCode-/LowCode-Technik), das Einbinden von selbst programmierten Plug-ins bzw. Applikationen mittels Side-by-Side-Extensions sowie die Möglichkeit der Anpassung der Datenmanipulation in den zur Verfügung gestellten Schnittstellen. Ein weiterer Vorteil der DM ist die Konnektivität. Anbindungen zu SAP S/4HANA, SAP EWM (= Extended Warehouse Management), SAC (SAP Analytics Cloud), SAP AIN (= Asset Intelligence Network) und Ariba sind im Standard enthalten."

Vielfalt an Einsatzbereichen

SAP Digital Manufacturing kann branchen­unabhängig in jedem Fertigungs­betrieb verwendet werden. Hier zwei Beispiele aus unserer Praxis, die die vielfältigen Anwendungs­gebiete, aber auch die damit ein­her­gehenden unterschiedlichen Heraus­forderungen, zeigen:

1
Medizin
Unternehmen aus der Medizintechnik:
Eine Besonderheit bei der Implementierung von SAP DM bei diesem Kunden stellen sicherlich die hohen Anforderungen dar, die eine Software erfüllen muss, damit sie im medizinischen Bereich eingesetzt werden darf (vor allem in Bezug auf Daten­sicherheit und Datenmanipulations­fähigkeit sowie die Rück­verfolg­barkeit der produzierten Produkte).
2
Chemie
Unternehmen aus der Chemiebranche:
In diesem Fall stellt sich die Herausforderung bei der Verfolgung der einzelnen Ansätze (Container/Charge) durch den gesamten Produktions­fluss. Eine lückenlose Rück­verfolgung der einzelnen Chargen muss zu jedem Zeitpunkt möglich sein. Besonderheit dabei stellen die unterschiedlichen Ansatzlos­größen je Fertigungs­schritt dar (Splitten von Containern bzw. Zusammen­führen von mehreren Containern zu einer Charge).
Je vielfältiger die Einsatzgebiete, desto komplexer auch die Aufgaben, die uns in unserer täglichen Arbeit begegnen. Aber wir lieben knifflige Ansprüche, die uns fordern. Denn an ihnen können wir wachsen und uns weiterentwickeln. Und frei nach dem Motto „Geht nicht, gibt’s nicht“ freuen wir uns, vielleicht schon bald auch Ihre Herausforderungen zu meistern!
back to our blog